Rückspiegel & Kompass: Warum sich ein 61-jähriger Kreativkopf neu orientiert – und wie Coaching dabei hilft

von | 2. Juli 2025 | Allgemein

Peter Kramer (Name geändert) ist kein Anfänger. Er ist kein Berufseinsteiger. Er ist auch kein „Was-mit-Medien“-Mitläufer. Er ist ein gestandener Kommunikationsprofi, seit fast vier Jahrzehnten in der Welt des Designs, der Markenentwicklung und der multimedialen Wissensvermittlung unterwegs.

Früher leitete er eine Design-Agentur, die später umfirmiert und modernisiert wurde. Zuletzt war er Mitgründer einer weiteren Agentur, die sich auf E-Learning-Projekte für internationale Konzerne spezialisiert hat. Ob Corporate Design für Ministerien, Messebau in Singapur oder Compliance-Trainings in 19 Sprachen – Peter hat’s gemacht. Und das nicht irgendwie. Sondern mit Anspruch, Tiefe und Humor.

Und jetzt?

Jetzt sitzt Peter in einem systemischen Coaching. Mit 61. Warum?

Weil er gemerkt hat: Es geht nicht mehr ums „höher, schneller, weiter“. Es geht ums „richtig“. Um Sinn. Um Wirkung. Und um die Frage: Was will ich mit all dem, was ich kann, noch anfangen?

Peter hat sein gesamtes berufliches Leben den Weg des geringsten Widerstands und der offenen Türen gewählt. Auch wenn er bei jeder Gründung ein „ungutes Gefühl“ hatte – er hat sich darauf eingelassen. Schließlich kommt diese Chance vielleicht nie wieder, so dachte er.

Er ist mittlerweile nicht mehr Teil der Unternehmen, hat sich zurück gezogen und hat leider nicht einmal Gewinn gemacht.


Der rote Faden im Rückspiegel

Im systemischen Coaching dreht sich vieles um Zukunft: Zielklarheit, Vision, Ressourcen. Aber mit Peter war schnell klar – wir müssen zuerst in den Rückspiegel schauen. Nicht, um festzustellen, wie toll das alles war. Sondern um zu verstehen, was davon wirklich ihn ausmacht.

Denn ja – der Lebenslauf ist lang. Und beeindruckend. Aber zwischen all den Projekten, Teams, Budgets und Tools liegt ein roter Faden: Peter ist jemand, der Komplexes begreifbar machen kann. Der es liebt, Ordnung ins kreative Chaos zu bringen. Und der sein Wissen gerne teilt – nicht belehrend, sondern inspirierend.

Wir haben gemeinsam Stationen reflektiert, Muster erkannt und ganz uncoachingmäßig auch mal über die „Warum-habe-ich-das-eigentlich-mitgemacht?“-Fragen gesprochen. Warum? Weil genau in diesen Momenten oft die größte Erkenntnis liegt: Was darf gehen? Und was will bleiben?


Vom Produzenten zum Gestalter seiner nächsten Rolle

Heute ist Peter kein Geschäftsführer mehr – und das ist gut so. Denn nun kann er neue Rollen ausprobieren: als Berater für junge Agenturen, als Mentor für kreative Soloselbstständige, vielleicht sogar als Lehrbeauftragter an einer Designhochschule.

Seine neue Rolle muss nicht glänzen. Sie muss passen.

Er sagt heute: „Ich bin nicht auf der Suche nach dem nächsten Titel. Ich bin auf der Suche nach echter Wirksamkeit.“ Und genau das ist die Haltung, mit der eine neue berufliche Identität entstehen kann – nicht trotz, sondern wegen der Erfahrung.


Coaching ist kein Jungbrunnen – aber ein Kompass

Warum das systemische Coaching in seinem Fall so gut funktioniert hat? Weil es Raum gibt für Reflexion ohne Rechthaberei. Für Klarheit ohne Schablonen. Und für Zukunft ohne Druck.

Wir haben einen Kompass gefunden. Und der zeigt: Es ist nie zu spät, sich beruflich neu zu erfinden. Vorausgesetzt, man ist bereit, dem inneren „Warum“ zuzuhören – und dem inneren Kritiker mal eine Pause zu gönnen.


Wenn du glaubst, dass berufliche Neuorientierung nur etwas für die 30er ist – dann denk nochmal nach. Vielleicht mit einem Coach an deiner Seite.